Mitteilung 08.04.2024

New PC-24 – Mehr Reichweite, mehr Nutzlast und noch mehr Möglichkeiten

Schweizer Ingenieurskunst und eine unglaubliche Teamleistung machen es möglich: Der neue PC-24 verfügt über mehr Reichweite und höhere Zuladungskapazität. Darüber hinaus wird der Kundschaft eine Reihe von neuen Interieur-Optionen geboten. Pilatus Flugzeugwerke AG

Der neue PC-24 hat eine um 272 Kilogramm höhere Zuladungskapazität. Die maximale Reichweite mit sechs Passagieren an Bord wurde um 370 Kilometer auf 3704 Kilometer gesteigert. Bei voller Treibstoffzuladung sowie unter «Single Pilot Operation» resultiert eine maximale Nutzlast von 596 Kilogramm. Auf kürzeren Flugstrecken verfügt der Super Versatile Jet über eine in seiner Klasse führende maximale Nutzlastkapazität von 1406 Kilogramm.

Fokus auf Zuladung und Reichweite

Die Ingenieure und Ingenieurinnen von Pilatus führten eine umfangreiche Flugtestkampagne durch, um den gesamten Bereich für die höheren Konstruktionsgewichte zu erweitern. Beim maximalen Startgewicht des PC-24 beträgt die nötige Startstrecke auf Meereshöhe nur 941 Meter (3090 Fuss).

Tobias Waeber, Leiter des Projekts, erklärt: «Wie der interne Projektname ‹Payload Range Increase Program› oder kurz ‹PRIP› schon sagt, haben wir beim neuen PC-24 den Fokus auf die Erhöhung der Zuladungskapazität und der Reichweite gelegt. Es war uns wichtig, die aerodynamischen Kennwerte und die ausgezeichnete Flug-Charakteristik des PC-24 beizubehalten. Das bedeutet keine massgebliche Veränderung an der Aussenform. Wir haben uns stattdessen auf das Gewicht konzentriert – wollten das maximale Abfluggewicht erhöhen und gleichzeitig das Leergewicht reduzieren. Die dazu erforderlichen Verbesserungen an der Flügel- und Rumpfstruktur schienen der effektivste Weg, um die Zuladung und Reichweite des PC-24 zu verbessern.» Mit diesen technischen Neuerungen haben die Ingenieure und Ingenieurinnen den Super Versatile Jet auf ein neues Level gebracht. Der Kundschaft wird deutlich mehr Flexibilität geboten: «Auf kurzen Strecken können mehr Gepäck und Passagiere transportiert werden. Und auf längeren Strecken kann man sich unter Umständen einen Zwischenstopp zum Auftanken sparen.»

Über 1000 Modifikationen Wie jedes grosse Projekt stand auch das Upgrade des PC-24 vor Herausforderungen. Tobias Waeber: «Wir mussten umdenken und uns eingestehen, dass wir unsere Ziele nicht mit einigen wenigen Änderungen erreichen konnten. Wir haben an allen Ecken um jedes Gramm gekämpft. Erst am Ende, als wir die Summe der mehr als 700 Änderungen allein an der Struktur verifizieren konnten, haben wir realisiert, dass wir unsere anfänglichen Ziele sogar übertroffen haben.»

Auch in Bezug auf die Performance gelang den beteiligten Ingenieurinnen und Ingenieuren eine Meisterleistung. Dies wird gerade auch im Vergleich mit Konkurrenzflugzeugen deutlich, erklärt Tobias: «Auf kurzen Strecken übertrifft der PC-24 die maximale Zuladung im Vergleich zum direktesten Konkurrenten mit mehr als 15 Prozent nun deutlich und auch die maximale Reichweite mit vier Passagieren ist leicht besser. Erstaunlich ist, dass der PC-24 dies mit einer deutlich grösseren Kabine, aber kleineren Treibstoffstanks erreicht. Und natürlich kann weiterhin kein anderes Flugzeug in dieser Klasse auf so vielen Flugplätzen operieren.»

Jetzt mit Sofa und Bett

Neben den technischen Verbesserungen wurde auch der Innenraum überarbeitet. So wurde der Geräuschpegel in der Kabine durch diverse Optimierungen, unter anderem an Lüftung und Motoreinlass, reduziert. Die Kabinenausstattung sowie das «Welcome Center» wurden weiterentwickelt und bieten nun noch mehr Flexibilität, Ergonomie und Bewegungsfreiheit. Weiter gibt es zusätzlichen Stauraum und eine grosse Arbeitsfläche. Flavia Vianna, Abteilungsleiterin Produktmanagement, betont: «Alle Eigenschaften, die den PC-24 zu einem wahren Schweizer Qualitätsprodukt machen – die Handwerkskunst, die hochwertigen Materialien, die Präzision – sind klar erkennbar, wurden aber so gewählt, dass sie nicht zu aufdringlich erscheinen. Es entsteht mehr Freiraum und unsere Kundinnen und Kunden können ihre eigene Persönlichkeit, ihren Charakter einbringen.» Sowieso ist das Feedback der Kundschaft unerlässlich, wenn es um die Entwicklung eines neuen Konzepts geht, sagt Flavia: «Wir nehmen die Inputs unserer Kundinnen und Kunden ernst und gestalten die Kabine ihren Wünschen entsprechend. Es macht keinen Sinn, ein Produkt oder ein Design zu entwickeln, das weder gewünscht noch benötigt wird. Neue Technologien sind nur dann interessant, wenn sie ein Problem lösen und Abläufe einfacher, effizienter und angenehmer machen.»

In Zusammenarbeit mit Lufthansa Technik hat Pilatus ein neues Inflight Entertainment System entwickelt. Es verfügt über einen Zehn-Zoll-Touchscreen mit 3D-Karte, welche jederzeit die Position des PC-24 in Echtzeit darstellt, vier hochwertige Kabinenlautsprecher inklusiv Subwoofer, stimmungsvolle Beleuchtung, USBAnschlüsse und einen eigenen Medienspeicher.

Darüber hinaus bietet der neue PC-24 erstmals in dieser Klasse die Option eines grossen, zur Seite gerichteten Sofas. Dieses ist knapp zwei Meter lang und kann während des Fluges in ein Bett umgewandelt werden – inklusive Schubladen für Kissen und Decken. Das Sofa ist laut Flavia Vianna der erste Sitz, der komplett «in house» entwickelt wurde: «Von der Idee über das Design bis hin zur Produktion – alles ist hier in einzigartiger Teamarbeit entstanden. Auch wenn die Produktionsplanung eine Herausforderung war, ist es gerade die gute Zusammenarbeit zwischen den diversen Abteilungen, welche die Basis für das erfolgreiche Bestehen des Projekts legte.»

Predictive Maintenance

Ebenfalls werden alle PC-24 ab der Seriennummer 501 mit einer neuen Funktion ausgestattet, die «Predictive Maintenance» Services ermöglicht. Flugzeugdaten werden direkt nach der Landung an Pilatus übermittelt. Dort werden sie analysiert und bei Bedarf wird eine vorausschauende Wartungsempfehlung an den Betreiber abgegeben.