Mitteilung 24.06.2019

JEPAS PC-21 – 10 Jahre PC-21 Operation bei der Schweizer Luftwaffe

Im September 2018 feierte die Schweizer Luftwaffe das zehnjährige Jubiläum auf dem Jetpilotenausbildungssystem (JEPAS) PC-21. Pilatus betreut das System seit dem ersten Tag und ist für die Wartung der Flugzeuge verantwortlich. Pilatus Flugzeugwerke AG

Im Mai 2008 wurden die ersten Pilatus PC-21 der Schweizer Luftwaffe übergeben und die Pilotenklasse 04 startete im Juli 2008 mit der Ausbildung auf dem neuen Flugzeug. Am Ende des letzten Jahres konnte bereits die Pilotenklasse 12 die Ausbildung auf dem PC-21 abschliessen.

Jetpilotenausbildung auf dem PC-21

Die Schweizer Luftwaffe nutzt den Pilatus PC-21 für die Jetpilotenausbildung auf dem Flugplatz Emmen. Die Selektion der Pilotenschule und die Grundausbildung wird auf dem Pilatus PC-7 durchgeführt. Anschliessend absolvieren die Jetpilotenanwärter ihre gesamte Ausbildung auf dem PC-21 und steigen nach der Brevetierung direkt auf die F/A-18 Hornet um. Damit setzt die Schweizer Luftwaffe seit nunmehr zehn Jahren ein revolutionäres Trainingskonzept um. Das Displaylayout und die Systeme werden im PC-21 so dargestellt, dass sie dem Vorbild der neusten Generation von Kampfflugzeugen entsprechen. Damit werden die Piloten zu Beginn der Ausbildung mit einer modernen Cockpitumgebung vertraut gemacht. Auf den Einsatz von Jetschulflugzeugen wird komplett verzichtet. Dadurch werden die Kosten für die Pilotenausbildung gesenkt und der Ausstoss von Schadstoffen massiv reduziert.

2012 wurde die bestehende Flotte um zwei Flugzeuge auf total acht PC-21 erweitert. Damit konnten weitere Ausbildungsbereiche, wie zum Beispiel der Nachtflug, von anderen Systemen auf den PC-21 verlagert werden. Zum Ausbildungssystem der Schweizer Luftwaffe gehören neben dem Flugzeug ein bodenbasiertes Trainingssystem mit einem Simulator und einem «Mission Planning and Debriefing System».

Wartung durch Pilatus

Um die Bedürfnisse der Pilotenschule abzudecken, finden regelmässige Besprechungen mit der Luftwaffe, der armasuisse (Beschaffungsbehörde der Schweizer Eidgenossenschaft), der Logistikbasis der Armee und dem Armeestab statt. Damit wird das PC-21 Trainingssystem auf dem aktuellsten Stand gehalten und die Pilotenausbildung auf hohem Niveau gewährleistet. Durch die langfristige Planung ist eine hohe Verfügbarkeit der Flugzeuge für die Pilotenschule sichergestellt.

Pilatus ist verantwortlich für die Wartung und Instandhaltung der PC-21. Dazu ist ein Team in Emmen stationiert. Drei «Field Service Engineers» und ein «Technical Representative» betreuen die Flugzeuge und begleiten die Flugschule bei Ausbildungseinsätzen in der Schweiz und im Ausland. Zum Arbeitsumfang gehören unter anderem geplante und ungeplante Instandhaltungsarbeiten, die Überwachung der Fälligkeiten, die Integration von Modifikationen und die Logistik der Ersatzteile. Die geografische Nähe zur Firma Pilatus in Stans erlaubt kurze Reaktionszeiten. Bei Bedarf wird das Team mit zusätzlichen Fachleuten verstärkt. Der Kundendienst am Hauptsitz bearbeitet die technischen Anfragen, betreut den Änderungsdienst und ist für das Konfigurationsmanagement verantwortlich.

Stolz auf das rote Schulungsflugzeug

Am 26. September 2018 feierte die Schweizer Luftwaffe auf dem Flugplatz Emmen «10 Jahre PC-21 und EC635», letzterer ein Helikopter, welcher ebenfalls 2008 eingeführt wurde. Dafür wurde ein Jubiläumslogo kreiert und beidseitig auf die Seitenflosse eines PC-21 appliziert. Divisionär Bernhard Müller, Kommandant Luftwaffe, begrüsste die Gäste und freute sich über die Anwesenheit der SPHAIR Absolventen und zukünftigen Militärpilotenanwärter. Oberst im Generalstab Markus Thöni, Kommandant der Pilotenschule 85, blickte zurück auf die Einführung und den Einsatz bei der Luftwaffe. «Wir dürfen stolz sein auf unser rotes Schulungsflugzeug, mit dem wir unsere künftigen Kampfjetpiloten ausbilden und fit für den F/A-18 machen», betonte Thöni. Das Ausbildungskonzept hat sich bewährt. In den vergangenen zehn Jahren konnten zahlreiche Militärpiloten ausgebildet werden – und es sollen noch viele weitere folgen.