Mitteilung 05.04.2019

Royal – Der erste PC-24 Ambulanzjet ist gelandet

Im November 2018 konnte der erste PC-24 mit Ambulanzausstattung an den langjährigen und treuen Kunden Royal Flying Doctor Service of Australia (RFDS Western Operations) übergeben werden. Am 2. Dezember berührte er in Broome das erste Mal australischen Boden. Pilatus Flugzeugwerke AG

Der PC-24 wurde auf Patiententransporte konfiguriert und vollumfänglich nach den Bedürfnissen und in enger Zusammenarbeit mit dem RFDS entwickelt. Der im November übergebene PC-24 ist für die Westaustralische Sektion bestimmt und wird in Broome stationiert sein. Ein zweiter PC-24 wird in Perth-Jandakot seine Basis haben und 2019 wird auch die Zentralaustralische Sektion in Adelaide den ersten PC-24 in ihre Flotte aufnehmen.

Stans – Broome in fünf Tagen

Nach mehrjähriger Evaluationszeit und einer umfangreichen Produktion konnte der erste PC-24 mit Ambulanzausstattung am 26. November 2018 in Stans an den RFDS Western Operations übergeben werden. Rebecca Tomkinson erklärte an der Übergabe: «Der Royal Flying Doctor Service Western Operations ist stolz, den ersten Rio Tinto Lifeflight PC-24 in Australien in Betrieb nehmen zu können!»

Am 27. November startete der PC-24 mit der Seriennummer 105 seinen Flug nach Australien. Fünf Tage später, am 2. Dezember, landete er am Broome International Airport im Nordwesten Australiens. Begrüsst wurde er von zahlreichen Schaulustigen, zwei Feuerwehrfahrzeugen mit Wasserfontänen, TV-Teams und natürlich von den Mitarbeitenden des RFDS.

Limitierte Infrastruktur und grosse Distanzen

Der PC-24 ist für den Einsatz auf dem australischen Kontinent wie geschaffen. Die Crews des RFDS sind in ganz Australien präsent und werden oftmals zu abgelegenen Orten im Outback gerufen. Dies bedingt ein schnelles Transportmittel und die Möglichkeit, auf einem schmalen Streifen mitten im Nirgendwo oder auf Landstrassen zu landen.

Genau diesen Anforderungen wird der PC-24 gerecht: Dank einer Maximalgeschwindigkeit von 815 Kilometern pro Stunde ist er schnell zur Stelle. Mit einer maximalen Reichweite von über 3700 Kilometern deckt er den halben Kontinent ab – Flüge über 2200 Kilometer sind in Australien keine Seltenheit. Und dank seiner Eigenschaft, auf kurzen Naturpisten zu landen und zu starten, ist es dem PC-24 überhaupt möglich, die fliegenden Ärzte an ihre Destinationen zu bringen und Patienten zu erreichen. Der PC-24 wird zukünftig parallel zum PC-12 eingesetzt werden, insbesondere für Patiententransporte über weite Distanzen.

Notfall-, Besuchs- und Transporteinsätze

Der RFDS wird zu Rettungseinsätzen gerufen, die nicht mit dem Auto zugänglich sind. Zudem führen die Crews Patientenverlegungen oder Medikamententransporte durch. Zusätzlich tourt der RFDS als fliegende Hausarztpraxis durchs Land und stellt so die medizinische Grundversorgung sicher. Tomkinson erklärt: «Das innovative Ambulanzinterieur des PC-24 ist weltweit das erste dieser Art – ein entscheidender Faktor vor allem für unsere Patiententransporte. Gerade in den entlegenen Gebieten stellt dies eine markante Verbesserung der Gesundheitsversorgung für die Einwohner Australiens dar.» Der PC-24 eröffnet den fliegenden Ärzten ein nie dagewesenes Mass an Flexibilität,  was direkt den Patienten in Australien zu Gute kommt und hilft, das positive Image der «Royal Flying Doctors» weiter zu erhöhen.

Der Royal Flying Doctor Service of Australia

1928 wurde der Aerial Medical Service von John Flynn, einem Missionar und Pastor, gegründet. Er wollte den Missstand, dass es nur zwei Ärzte für das zwei Millionen Quadratkilometer grosse Outback gab, damit beheben. Um die grossen Strecken zwischen seinen Buschkrankenhäusern, die er seit 1912 auf dem ganzen Kontinent eröffnete, zurückzulegen, setzte er auf Flugzeuge. 1934 wurde daraus der Australian Aerial Medical Service gegründet. 1942 wurde er in «Flying Doctor Service» umbenannt, ab 1955 folgte der Zusatz «Royal». Der Flugdienst erhielt immer mehr finanzielle Unterstützung von offizieller Seite – so auch vom Commonwealth unter Königin Elisabeth II.

Der RFDS betreut heute nahezu alle gering besiedelten Gebiete Australiens mit einer Fläche von etwa 7,15 Millionen Quadratkilometern. Die Organisation besitzt 71 Flugzeuge und operiert von 23 Stützpunkten mit insgesamt 1000 Mitarbeitenden in ganz Australien. Alle zwei Tage umrundet die RFDS-Flotte einmal die Erde. Im letzten Statistikjahr wurden 38 000 Patienten befördert, die 71 Flugzeuge absolvierten gut 73 000 Landungen und 26 Millionen Kilometer – das entspricht 34 Flügen zum Mond und zurück.